Im März 1938 lebten rund 182.000 Juden in Österreich. Bis Mai 1945 hatten die Nationalsozialisten mehr als ein Drittel von ihnen (65.000 Personen) ermordet, während die übrigen unter Zurücklassung all ihrer Habe hatten fliehen müssen. Rund 10.000 österreichische Holocaust-Überlebende sind heute noch am Leben, 450 leben derzeit in Österreich.
Seit 1953 führt die Claims Conference Verhandlungen mit der österreichischen Regierung und Industrie über Entschädigung und Restitution zugunsten österreichischer NS-Opfer. Obwohl im Laufe der Jahrzehnte eine Reihe kleinerer Abkommen getroffen worden waren, betrachtete sich Österreich weiterhin als erstes Opfer des Nationalsozialismus, anstatt anzuerkennen, dass die Mehrheit der Österreicher den „Anschluss“ begrüßt und mit dem Dritten Reich kooperiert hatte. In Verhandlungen, die 2001 zu einem Abkommen über 500 Millionen US$ führten, erkannte Österreich seine historische Verantwortung gegenüber den jüdischen NS-Opfer aus Österreich an und verabschiedete Regelungen zur Vermögensrestitution, für Entschädigungszahlungen und –renten sowie für Programme der häuslichen Betreuung.
Über das Wiener Büro der Claims Conference werden die Verhandlungen mit der Regierung bis heute fortgesetzt, um die bestehenden Programme für österreichische Holocaust-Überlebende in aller Welt zu liberalisieren und zu erweitern.
Nach Österreich werden direkte Entschädigungszahlungen aus dem Artikel 2-Fonds, dem Hardship Fund und dem Child Survivor Fund durchgeführt.
Österreichische Holocaust-Überlebende in aller Welt erhalten heute Restitutionen, Entschädigungszahlungen und Sozialbetreuung aus verschiedenen Programmen, die auf der Grundlage von Verhandlungen der Claims Conference in den vergangenen Jahrzehnten eingerichtet wurden.